Soll

Was bedeutet „Soll“?

Der Begriff stammt ursprünglich aus dem Italienischen. Die doppelte Buchführung, die den Gebrauch der Begriffe „Soll“ und „Haben“ einschließt, wurde im 14. Jahrhundert von dem italienischen Mathematiker und Franziskanermönch Luca Pacioli entwickelt.

Der Ausdruck „Soll“ leitet sich vom italienischen Wort „dare“ ab, was „geben“ bedeutet. In den von Mönchen geführten Büchern wurde das „Soll“ als die Seite betrachtet, auf der vermerkt wurde, was das Unternehmen anderen schuldet oder was es ausgegeben hat. Diese Tradition hat sich bis heute erhalten und ist ein zentraler Bestandteil der modernen doppelten Buchführung.

In der doppelten Buchführung bezieht sich „Soll“ auf die linke Seite eines Kontos und wird für Buchungen verwendet, die eine Erhöhung des Vermögens oder eine Verringerung der Verbindlichkeiten darstellen. Beispielsweise wird beim Kauf einer Maschine auf Kredit das Anlagevermögen im Soll gebucht, da es zu einer Erhöhung des Vermögens kommt.

Es ist zu beachten, dass in der Buchhaltung „Soll“ nicht zwangsläufig mit einer Zunahme von etwas assoziiert wird. Im Soll gebucht werden auch Aufwendungen, da sie das Eigenkapital und somit die Passivseite verringern. So zeigt der Begriff in der Buchhaltung auf, dass die Aktivseite mehr oder die Passivseite weniger wird.

Weitere Bedeutungen

„Soll“ bezeichnet außerdem in der Betriebswirtschaft den Zustand oder die Menge, der bzw. die nach Plan erreicht werden sollte. Dieser Begriff wird verwendet, um Zielvorgaben oder geplante Zustände in verschiedenen Bereichen, wie Finanzen, Produktion oder Vertrieb, zu definieren. Es handelt sich dabei um eine Planzahl oder einen Richtwert, der erreicht werden soll, um ein bestimmtes wirtschaftliches Ziel zu realisieren. Der Begriff steht damit im Gegensatz zum „Ist“, welcher den tatsächlich erreichten Zustand oder Wert bezeichnet.

Im Finanzbereich gibt das Soll an, welche Einnahmen oder Ausgaben ein Unternehmen laut Budgetplanung erzielen bzw. tätigen sollte. Beispielsweise kann ein Unternehmen planen, im nächsten Quartal Einnahmen in Höhe von 100.000 Euro zu erzielen (Soll), während die tatsächlichen Einnahmen (Ist) höher oder niedriger ausfallen können. Ein Abgleich beider Werte ermöglicht es, Abweichungen festzustellen und gegebenenfalls korrigierend einzugreifen.

Auch in der Produktion findet der Begriff Anwendung. Hier gibt das Soll beispielsweise an, wie viele Einheiten eines Produkts in einem bestimmten Zeitraum hergestellt werden sollten. Auch hier dient der Vergleich von Soll- und Ist-Zahlen der Überprüfung der Produktionsziele und der Identifizierung möglicher Optimierungspotenziale.

Im Vertrieb wird durch das Soll eine Zielvorgabe für die Verkaufszahlen definiert. Die Vertriebsmitarbeiter sollten demnach bis zu einem bestimmten Zeitpunkt eine bestimmte Menge eines Produkts oder einer Dienstleistung verkaufen.

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