Kalkulatorische Abschreibung
Was ist die kalkulatorische Abschreibung?
Die kalkulatorische Abschreibung ist ein Begriff aus der Kostenrechnung. Sie dient dazu, den Werteverlust des Anlagevermögens systematisch zu erfassen und auf die Nutzungsdauer zu verteilen. Sie spielt eine zentrale Rolle bei der Ermittlung des betrieblichen Werteverzehrs und hat direkten Einfluss auf die Kostenträgerrechnung – und somit auf die Preisfindung deiner Produkte oder Dienstleistungen.
Im Unterschied zur bilanziellen Abschreibung, die nach handels- oder steuerrechtlichen Vorschriften erfolgt, orientiert sich die kalkulatorische Abschreibung an dem Wiederbeschaffungswert deiner Anlagegüter. Sie berücksichtigt also, was es kosten würde, ein Anlagegut heute neu zu beschaffen, und verteilt diesen Betrag über die Nutzungsdauer des Gutes. Sie dient somit der realitätsnäheren Abbildung der Kosten.
Berechnung der kalkulatorischen Abschreibung
Die Berechnung erfolgt in zwei Schritten:
- Ermittlung des Wiederbeschaffungswertes: Hierbei wird geschätzt, welchen Preis du zum aktuellen Zeitpunkt für ein identisches oder ähnliches Anlagegut bezahlen müsstest. Die Preissteigerungen gegenüber dem historischen Anschaffungspreis werden somit einbezogen.
- Verteilung über die Nutzungsdauer: Der so ermittelte Wiederbeschaffungswert wird über die geschätzte Nutzungsdauer des Anlagegutes verteilt. Diese Nutzungsdauer kann sich an betriebswirtschaftlichen Erfahrungswerten orientieren und muss nicht zwingend der steuerlich anerkannten Nutzungsdauer entsprechen.
Die Formel lautet somit:
Jährliche kalkulatorische Abschreibung = Wiederbeschaffungswert / Geschätzte Nutzungsdauer
Zweck und Vorteile
Durch die Verwendung der kalkulatorischen Abschreibung erhältst du ein genaueres Bild von den Kostenstrukturen deines Unternehmens. Sie ermöglicht es dir, Preise zu kalkulieren, die sowohl die Substanzerhaltung deines Betriebes gewährleisten als auch langfristig konkurrenzfähig bleiben. Denn nur wenn du alle Kostenfaktoren berücksichtigst – und dazu gehört auch der Verschleiß von Anlagegütern –, kannst du deine Preise so festlegen, dass sie die Vollkosten decken und einen Gewinnaufschlag enthalten.
Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit der besseren Vergleichbarkeit von Kosten im Zeitablauf und zwischen verschiedenen Betrieben, selbst wenn diese unterschiedliche Abschreibungsmodalitäten haben. Die kalkulatorische Abschreibung schafft eine Vergleichsbasis, indem sie auf dem Prinzip der Substanzerhaltung basiert und so zu einer fairen und transparenten Kostenverteilung führt.
Zudem bietet die kalkulatorische Abschreibung eine solide Grundlage für Investitionsentscheidungen. Sie kann dir dabei helfen, den Zeitpunkt für Ersatzinvestitionen besser zu bestimmen, da sie aufzeigt, wann und in welchem Umfang Mittel für die Wiederbeschaffung von Anlagegütern bereitgestellt werden müssen.
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