Innergemeinschaftliche Lieferung

Was ist eine innergemeinschaftliche Lieferung?

Eine innergemeinschaftliche Lieferung liegt vor, wenn du Waren an ein Unternehmen in einem anderen EU-Land lieferst. Es handelt sich um eine grenzüberschreitende Transaktion innerhalb der Europäischen Union. Bei einer innergemeinschaftlichen Lieferung gilt der sogenannte „Versandhandel“ oder auch „Lieferschwellenregelung“. Das bedeutet, dass die Besteuerung der Lieferung im Bestimmungsland erfolgt und du als Lieferant die österreichische Umsatzsteuer nicht erhebst.

Voraussetzungen

Damit eine Lieferung als innergemeinschaftliche Lieferung gilt, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Du musst die Waren an einen Unternehmer liefern, der über eine gültige Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (UID-Nummer) verfügt. Die Waren müssen von Österreich in ein anderes EU-Land befördert oder versendet werden und du musst dies nachweisen können. Zudem ist es wichtig, dass der Käufer die Lieferung in seinem Land besteuert und die Umsatzsteuer dort entrichtet.

Umsatzsteuerliche Behandlung

Bei einer innergemeinschaftlichen Lieferung wird die Umsatzsteuer nicht in Österreich, sondern im Bestimmungsland erhoben. Du berechnest daher auf der Rechnung keine österreichische Umsatzsteuer, sondern verweist auf das Reverse-Charge-Verfahren und gibst die UID-Nummer des Käufers an. Der Käufer ist dann verpflichtet, die Umsatzsteuer in seinem Land zu berechnen, zu melden und abzuführen. Es ist wichtig, die Vorschriften des Bestimmungslandes zu beachten und gegebenenfalls die dortige Umsatzsteuer-Identifikationsnummer des Käufers zu prüfen.

Beleg- und Buchhaltungspflichten

Bei innergemeinschaftlichen Lieferungen sind bestimmte Beleg- und Buchhaltungspflichten zu beachten. Du musst diese in deiner Buchhaltung erfassen und die entsprechenden Belege, wie Lieferscheine, Transportdokumente und Rechnungen, sorgfältig aufbewahren. Auf der Rechnung musst du die bestimmte Angaben machen, wie die UID-Nummer des Käufers, den Hinweis auf das Reverse-Charge-Verfahren und die genaue Beschreibung der gelieferten Waren. Es ist wichtig, die Aufbewahrungsfristen für die Belege einzuhalten und die Buchhaltung korrekt zu führen.

Fazit

Eine innergemeinschaftliche Lieferung ist eine grenzüberschreitende Lieferung von Waren an ein Unternehmen in einem anderen EU-Land. Dabei erfolgt die Besteuerung im Bestimmungsland und nicht in Österreich. Du musst die Voraussetzungen für eine innergemeinschaftliche Lieferung erfüllen, die Umsatzsteuer korrekt behandeln und die Beleg- und Buchhaltungspflichten beachten. Eine sorgfältige Dokumentation und die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben sind wichtig, um rechtliche Konsequenzen und mögliche Steuerrisiken zu vermeiden.

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