Disagio

Was ist Disagio?

Disagio, auch als Damnum bekannt, bezeichnet den Unterschied zwischen dem Auszahlungsbetrag und dem Nennwert eines Kredits. Stell dir vor, du erhältst einen Kredit über 100.000 Euro, aber nur 95.000 Euro werden ausgezahlt – die Differenz von 5.000 Euro ist das Disagio. Dieser Betrag wird vorab vom Kreditbetrag abgezogen und stellt eine Art Vorauszahlung von Zinsen dar.

Funktion und Vorteile

Das Disagio hat mehrere Funktionen und Vorteile für dich als Unternehmer. Einerseits dient es den Kreditinstituten zur Deckung von Verwaltungskosten oder als zusätzliche Zinseinnahme. Für dich als Kreditnehmer kann das Disagio steuerlich vorteilhaft sein. Wenn du das Darlehen für betriebliche Zwecke verwendest, kannst du das Disagio als Betriebsausgabe absetzen. Dies reduziert den zu versteuernden Gewinn und somit deine Steuerlast. Die sofortige steuerliche Absetzbarkeit gilt allerdings nur, wenn die Laufzeit des Kredits unter fünf Jahren liegt. Bei längeren Laufzeiten erfolgt die Verteilung über die Laufzeit des Kredits.

Berechnung und Beispiele

Die Höhe des Disagios wird in Prozent des Kreditbetrags ausgedrückt. Angenommen, du nimmst einen Kredit von 100.000 Euro auf und das Disagio beträgt 5%. Das bedeutet, dass du effektiv nur 95.000 Euro ausgezahlt bekommst. Die Differenz von 5.000 Euro entspricht dem Disagio.

Ein weiteres Beispiel: Du benötigst für dein Unternehmen einen Kredit von 200.000 Euro. Die Bank bietet dir diesen Kredit mit einem Disagio von 3% an. Das heißt, du erhältst nur 194.000 Euro ausgezahlt, während 6.000 Euro einbehalten werden.

Verbuchung des Disagios

Bei der Auszahlung des Kredits verbuchst du das Disagio als aktiven Rechnungsabgrenzungsposten. Das bedeutet, der Betrag wird zunächst auf einem Aktivkonto der Bilanz geführt. Im Laufe der Kreditlaufzeit wird dieser Posten dann anteilig als Zinsaufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die Verteilung des Disagios erfolgt über die Laufzeit des Kredits. Bei einer Kreditlaufzeit von beispielsweise fünf Jahren und einem Disagio von 5.000 Euro, würdest du jährlich 1.000 Euro als Zinsaufwand verbuchen. Diese Vorgehensweise spiegelt die wirtschaftliche Belastung periodengerecht wider und sorgt für eine korrekte Darstellung in deiner Bilanz. Es ist wichtig, diese Buchungen korrekt durchzuführen, um sowohl steuerliche Vorteile zu nutzen als auch den wirtschaftlichen Aufwand angemessen abzubilden.

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