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Umstieg von der E/A-Rechnung auf die doppelte Buchhaltung in Österreich

Wann du in Österreich von der E/A-Rechnung auf die doppelte Buchhaltung (§ 4 Abs. 1 EStG) wechseln musst, wie der Umstieg gelingt und welche Vorteile er bringt, erfährst du hier.

Umstieg von Einnahmen-Ausgaben-Rechnung auf doppelte Buchhaltung in Österreich
  • Wann der Wechsel gesetzlich vorgeschrieben ist.
  • Was der Unterschied zwischen E/A und doppelter Buchhaltung ist.
  • Welche Vorteile die doppelte Buchhaltung hat.
  • Was du beim Wechsel beachten solltest.
  • Wie der Wechsel in ProSaldo.net funktioniert.

Einleitung

Viele Kleinunternehmen in Österreich starten mit einer Einnahmen-Ausgaben-Rechnung. Diese einfache Form der Gewinnermittlung nach § 4 Abs. 3 EStG reicht oft für den Anfang völlig aus. Doch mit dem Wachstum des Unternehmens steigen auch die Anforderungen: mehr Belege, mehr Rechnungen, mehr Überblick wird benötigt. Spätestens, wenn dein Umsatz oder deine Rechtsform dich dazu verpflichtet – oder du einfach mehr Transparenz über deine Finanzen willst – wird es Zeit, auf die doppelte Buchhaltung (§ 4 Abs. 1 EStG) umzusteigen.

Wann musst du umsteigen?

Die Pflicht zur doppelten Buchhaltung ergibt sich aus dem Unternehmensgesetzbuch (UGB) und dem Einkommensteuergesetz (EStG). Du bist verpflichtet, wenn:

  • dein Jahresumsatz zwei Jahre hintereinander über 700.000 € liegt, oder
  • du im Vorjahr mehr als 1 Mio. € Umsatz hattest, oder
  • du eine GmbH, OG oder KG betreibst.

Aber auch freiwillig kannst du jederzeit zur doppelten Buchhaltung wechseln – etwa wenn du aussagekräftige Auswertungen oder eine Bilanz für Banken und Förderstellen brauchst.

Was ist der Unterschied zwischen Einnahmen-Ausgaben-Rechnung und doppelter Buchhaltung?

KriteriumEinnahmen-Ausgaben-RechnungDoppelte Buchhaltung
Gesetzliche Grundlage§ 4 Abs. 3 EStG§ 4 Abs. 1 EStG
Erfassungbei Zahlung (Zufluss-Abfluss-Prinzip)bei Entstehung der Forderung/Verbindlichkeit
Geeignet fürKleinunternehmer, EPUswachstumsstarke Betriebe, GmbHs
Aussagekrafteinfacher Überblick über GewinnBilanz & G+V geben Gesamtbild über Vermögen und Schulden
Aufwandgeringhöher, aber mit Software einfach handhabbar

Mit der doppelten Buchhaltung hast du also jederzeit den Überblick über Forderungen, Verbindlichkeiten, Rücklagen und Eigenkapital – ein klarer Vorteil, wenn du expandieren oder Finanzierungspartner überzeugen möchtest.

Wie läuft der Wechsel ab?

Der Umstieg erfolgt meist zu Beginn eines neuen Geschäftsjahres. Dabei wird eine Eröffnungsbilanz erstellt, in der alle Vermögenswerte (z. B. Anlagegüter, Bankguthaben, Forderungen) und Schulden (z. B. Verbindlichkeiten, Kredite) erfasst werden.

Ab diesem Zeitpunkt wird jeder Beleg zweifach gebucht – auf ein Konto (z. B. Aufwand/Erlös) und auf ein Gegenkonto (z. B. Bank, Kassa, Lieferant)

Vorteile der doppelten Buchhaltung

  • Mehr Kontrolle: Du siehst genau, welche Forderungen noch offen sind und welche Lieferanten bezahlt werden müssen.
  • Bessere Planung: Liquiditäts- und Erfolgsübersichten zeigen dir, wo dein Unternehmen steht.
  • Professioneller Auftritt: Für Banken, Investoren oder Förderstellen ist eine Bilanz aussagekräftiger als eine einfache Einnahmen-Ausgaben-Rechnung.
  • Automatisierung: Moderne Software wie ProSaldo.net übernimmt die Buchungslogik und UVA-Erstellung automatisch.

Was du beachten solltest

  • Zeitpunkt des Umstiegs: Am besten zum Jahresanfang, um saubere Daten zu haben.
  • Abstimmung mit dem Steuerberater: Lass dich beraten, ob sich der Wechsel auch steuerlich lohnt.
  • Anlagevermögen und Abschreibungen: Diese werden nun in einer eigenen Anlagenbuchhaltung erfasst.
  • UVA & Bilanz: Neue gesetzliche Pflichten kommen hinzu – z. B. monatliche oder quartalsweise Umsatzsteuervoranmeldung, Jahresabschluss, ggf. Veröffentlichung im Firmenbuch.

So funktioniert der Umstieg von Einnahmen-Ausgaben-Rechnung auf doppelte Buchhaltung in ProSaldo.net

In ProSaldo.net kannst du einfach in den „Buchhaltungsarten“ von Einnahmen-Ausgaben-Rechnung auf doppelte Buchhaltung wechseln – wie das funktioniert, kannst du im Artikel „Änderung Buchhaltungsform E/A zu Bilanz“ unserem Hilfecenter nachlesen.

Nina Kornfeind

Nina ist mit Leib und Seele Customer Success Managerin. Sie hilft Anwendern seit 2015 bei allen Fragen und Anliegen zu ProSaldo.net weiter und kennt das Tool wie ihre Westentasche.

Die bereitgestellten Informationen sind unverbindlich und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Rechtmäßigkeit. Sie dienen lediglich der allgemeinen Information und sollten nicht als rechtlicher Rat oder Grundlage für Entscheidungen interpretiert werden.